Jeder von uns hat bestimmt schon einmal etwas von dem Säure-Basen-Haushalt gehört. Aber was das genau bedeutet wissen die wenigsten. Ich möchte Dir hier einen wirklich nur kleinen ersten Einblick in das Thema und seine Wichtigkeit geben.

Was ist der Säure-Basen-Haushalt (S-B-H)?

Er beschreibt alle Mechanismen, die das Verhältnis zwischen Säuren und Basen im Körper regulieren. Das gesunde Säure-Basen-Verhältnis beträgt 2:8 – das bedeutet: für 2 Säuren werden stets 8 Basen benötigt. Dies ist eine wichtige Voraussetzung für eine gesunde Zell- und Organfunktion. Und somit auch eine wichtige Voraussetzung für unsere Gesundheit. Säuren sind nicht automatisch schlechter als Basen – beide sind im Übermaß für den Körper schlecht.

Der S-B-H hat einen eigenen Messwert, den pH-Wert. Ein niedriger pH-Wert deutet auf ein Übermaß an Säuren hin, ein hoher pH-Wert auf ein überwiegendes Vorhandensein von Basen. Für jedes Organ und jede Körperflüssigkeit ist ein optimaler pH-Wert vorgesehen, der auch unbedingt eingehalten werden sollte, damit das jeweilige Organ bzw. die jeweilige Körperflüssigkeit optimal arbeiten kann.

Was passiert wenn der S-B-H aus dem Gleichgewicht gerät?

Wenn das Verhältnis der Säuren und Basen im Körper aus dem Gleichgewicht gerät, dann verändert sich auch der pH-Wert. Nun ergreift der Organismus Maßnahmen um möglichst schnell wieder ein gesundes Säure-Basen-Verhältnis herzustellen.

Geringfügige Schwankungen können ohne Probleme behoben werden. Auch größere Schwankungen können eine Zeitlang ausgeglichen werden. Verschiebt sich das Säure-Basen-Verhältnis allerdings über einen längeren Zeitraum, dann ist der Organismus mit der Regulierung irgendwann überfordert. Geht die Verschiebung in die saure Richtung – sprich, man nimmt zu viele Säuren auf – dann spricht man von Übersäuerung.

Warum sauer nicht lustig macht – die Übersäuerung.

Nun stellt sich die Frage: was ist die Grundlage für eine Übersäuerung? Ganz einfach: unsere moderne Lebens- und Ernährungsweise. Ohne es zu wissen, werden oftmals so viele säurebildende Lebensmittel über den Tag gegessen, dass der Organismus mit dem Ausgleich sehr schnell überfordert ist.

Was meine ich hier mit “moderner” Ernährungs- und Lebensweise? Nachfolgend eine kleine Übersicht:

Bei der Ernährung geht es um industriell verarbeiteten Nahrungsmitteln, die säureüberschüssig und vitalstoffarm sind, wie

verarbeitete Getreideprodukte (Back- und Teigwaren), verarbeitete Fette und Öle (künstliche, gehärtet, raffiniert etc.), Zucker und/oder gezuckerte Snacks/Gerichte/Getränke, verarbeitete tierische Produkte, Fertiggerichte (in der eine Vielzahl an künstlichen Lebensmittelzusatzstoffe enthalten sind), Genussgifte wie Koffein, Nikotin, Alkohol und auch Kochsalz

Bei der Lebensweise geht es um Faktoren, die eine Säurebildung im Körper begünstigen, wie

Bewegungsmangel, Lichtmangel, Schlafmangel, mangelnde Entspannung, mangelnde zwischenmenschliche Harmonie, Umweltgifte, Chemikalienbelastung aus herkömmlichen Körperpflegeprodukte/Kosmetika, Medikamente u.a.

Wie macht sich nun eine beginnende Übersäuerung bemerkbar? Erste Anzeichen könnten sein:

Probleme mit dem Blutzucker, Erhöhter Blutdruck, Anfälligkeit für Entzündungen/Allergien, Schlafstörungen, Rasche Ermüdung, Stimmungsschwankungen u.v.m.

Bleibt die Übersäuerung über viele Jahre oder Jahrzehnte bestehen, können u.a. folgende Gesundheitsprobleme auftreten:

Allergien, Bindegewebsschwäche, Bluthochdruck, Depressionen, Entzündungen, Gicht, Haarausfall, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Rheumatische Erkrankungen, Übergewicht, Verdauungsstörungen etc.

Nun klingt es so, als wären grundsätzlich alle Säuren schlecht für den Körper – so ist es aber nicht! Der Körper selbst produziert auch Säuren, ohne die eine gute Gesundheit nicht möglich wäre. Problematisch sind jedoch die Säuren, die in größeren Mengen über die Nahrung eingenommen werden. Hierzu zählt auch die Kohlensäure im Sprudel, die Gerbsäure im Kaffee und Schwarztee oder die Phosphorsäure in den verschiedenen Colasorten und Limonaden.

Ich könnte jetzt sehr ins Detail gehen um Dir aufzuschlüsseln, wo und in welcher Form Säuren über die Nahrung aufgenommen werden bzw. der Körper aus der Nahrung heraus auch noch ein Zuviel an säurebildenden Mineralstoffen herstellt, die den Körper zusätzlich belasten. Das würde hier jedoch den Rahmen deutlich sprengen.

Salze, Schlacken und die Müdigkeit.

Was ich Dir in diesem Artikel mitgeben möchte ist die Möglichkeit für Dich zu überlegen, wo Du die körpereigenen Maßnahmen zur Ausleitung der Säure unterstützen kannst. Dein Körper versucht nämlich über einen langen Zeitraum hinweg den Säureüberschuss auszugleichen – über die Lunge, die Nieren, den Darm, die Haut. Mit basischen Mineralien werden die Säuren neutralisiert – diese “neutralen” Verbindungen werden ‚Salze’ genannt – und verlieren dadurch ihren ätzenden Charakter. Die notwendigen Mineralien sollten eigentlich über die Nahrung aufgenommen werden, was aber bei vielen Menschen nicht in ausreichender Menge geschieht. Dann greift der Körper “leihweise” auf die körpereigenen Mineralstoffdepots zurück, wie die Knochen, den Haarboden, die Blutgefäßwände etc. Immer mit dem “Hintergedanken” die ausgeliehenen Mineralien bei der nächsten Mahlzeit wieder zurückzugeben – falls diesmal mehr Basen als Säuren aufgenommen werden sollten.

Bei der heute üblichen Säureflut entstehen tagtäglich derart viele Salze, dass unsere Ausscheidungsorgane (Lunge, Nieren, Darm und Haut) mit ihrer Entsorgung vollkommen überfordert sind. Die Salze (oft auch Schlacken genannt) werden eingelagert und können jetzt (chronische) Krankheiten und Altersbeschwerden verursachen. Erste Anzeichen sind Unwohlsein, Energielosigkeit und unerklärliche Müdigkeit. Aus naturheilkundlicher Sicht gibt es keine einzige Erkrankung, der nicht eine Übersäuerung des Körpers zugrunde liegt.

An dieser Stelle möchte ich dann mit meinen Ausführungen erst einmal schließen. Ich hoffe, Du konntest nun einen kleinen Einblick auf die Wichtigkeit dieses Themas erhalten.

Wie sauer bist Du? Bestimme Deinen pH-Wert.

Falls Du Dich nun fragst, ob Du betroffen bist, kann ich Dir einen Bestimmungstest des pH-Wertes über den Urin ans Herz legen. Teststreifen dazu bekommst Du in der Apotheke. Falls Du Dich dazu entscheiden solltest, gibt es folgendes zu beachten:

  • Falls Du Nahrungsergänzungsmittel nimmst – setzte sie einige Tage vor die erste Messung ab, da sie das Ergebnis verfälschen können
  • Nimm nicht den ersten Urinstrahl, nimm den Mittestrahl
  • Mach die Messung an mindestens 4-5 Tagen hintereinander und messe den Urin ½ Std. vor und 2 Std. nach einer Hauptmahlzeit (bitte immer notieren)
  • In der 2. Nachthälfte bereitet die Leber Säuren zur Ausscheidung vor, daher sollte der Morgenurin auch immer den sauersten pH-Wert aufweisen
  • Der pH-Wert ist – aufgrund der zu sich genommen Nahrung – immer schwankend, was auch in Ordnung ist. Ein ständig basischer Urin ist kein Zeichen von Gesundheit sondern ein Hinweis, dass es massive Störungen im Organismus geben kann.

Ein ausgewogener Säure-Basen-Haushalt könnte wie folgt aussehen:

  • Der Morgenwert sollte der niedrigste sein und zwischen pH 6,2 und 6,5 liegen (bei starker Übersäuerung auch schon mal bei pH 5,5)
  • Der Abendwert sollte folglich höher sein (zwischen pH 6,5 und 7,4) und nicht unter den Morgenwert fallen
  • Schwankungen im Tagesverlauf um bis zu mehr als einen Wert sind erwünscht. Vor dem Essen sollte der pH-Wert – bei gesunden Menschen – saurer sein und etwa nach 1 Stunde sollte der pH-Wert anstiegen

Falls Du Fragen dazu hast oder merkst, dass Du Unterstützung bei der Veränderung Deiner Ernährung benötigst freue ich mich, von Dir zu hören. Gerne verhelfe ich Dir zu Deinem persönlichen


Schön, dass es Dich gibt

Regina

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