Kannst Du Dich daran erinnern, wie es war als Du das Fahrradfahren gelernt hast?
Am Anfang schien es fast nichts zu werden – da wurden vielleicht für lange Zeit die Stützräder benutzt oder es ging nur mit der helfenden Hand der Eltern. Aber meistens wurde nicht aufgegeben – zu verlockend war die Vorstellung es alleine zu schaffen und dadurch einen persönlichen Meilenstein auf dem Weg des Lebens zu erreichen.
Und dann war er da:
DER große und magische Moment des ersten alleinigen Fahrens.
Freunde, Ungläubigkeit und ein unbändiger Wunsch es nun andauernd zu tun. Weil so fantastisch war, weil man es geschafft hatte! Und so war es dann auch! Kaum war eine Minute Zeit, wurde das Fahrrad rausgeholt und los ging es! Am Anfang immer noch wackelig und – je nach Charakter – ängstlich oder schon halsbrecherisch. Aber immer mit klopfendem Herzen, leuchtenden Augen und einem breiten Grinsen im Gesicht.
Der Radius wurde immer größer, das Vertrauen in einen selbst auch!
Und auch wenn wir schon jahrelang nicht mehr auf einem Fahrrad saßen, können wir es sofort wieder.
Warum war das so?
Zu einem war Deine Motivation – Dein WARUM – einfach stark und groß genug.
Der unbändige Wunsch etwas zu erlernen, etwas zu verändern was Dir zu einem besseren, freieren Leben verhelfen würde, war unverrückbar da.
Durch die ständige Wiederholung wurde aus bewusstem Handeln dann unbewusstes Handeln. Deine Gedanken und Handlungsabläufe wurden automatisiert.
Kein ständiges “Ich muss erst noch genau überlegen was zu tun ist“!
Jetzt fragst Du Dich vielleicht: “Und was bringt mir dieses Wissen heute?”
Wie der Wunsch Fahrrad zu fahren Dir auch heute noch hilft.
Ab heute kannst Du es genauso umsetzen – egal ob es sich dabei um eine bessere Ernährung, Sport, Mediation oder anderes handelt. Alle Veränderungen, die Du in Deinem Leben haben möchtest, machen es notwendig, dass bestimmte Denkmuster und Gewohnheiten durchbrochen werden.
Der Mediationslehrer Mark Teijgeler hat dazu einen Plan entworfen, der es uns möglich macht positive Veränderungen in unser Leben zu integrieren – egal um welchen Lebensbereich es sich dabei handelt. Den “100-Tage-Plan”- diesen Plan möchte ich Dir hier vorstellen:
Die ersten 30 Tage (1 – 30): Diese Zeit benötigt unser Körper zum Umprogrammieren und Neujustieren der Zellen. In dieser Phase werden die neuen Informationen in den Zellkernen gespeichert und an die nächste Generation von Körperzellen weitergegeben. Somit werden jetzt die Weichen für unser neues Leben gestellt.
Viele “Diäten” oder Übungsabläufe etc. hören genau nach diesem Zeitraum oder noch früher auf. Aber das ist leider falsch, denn:
Die nächsten 30 Tage (31 – 60): Jetzt erfolgt die emotionale Umprogrammierung. – Und bei ihr fällt es uns meist besonders schwer durchzuhalten. Oft scheitern alle guten Vorsätze in diesem Zeitraum. Es treten immer größere innere Widerstände auf und das “Altbewährte” schleicht sich wieder ein. Gleichzeitig beginnen sich nun auch die Zellen zu regenerieren und energetisch neu aufzuladen.
Die nächsten 30 Tage (61 – 90): Wenn wir durchgehalten haben fühlen wir uns nun körperlich und geistig fit wie nie zu vor. Auch unser Umfeld fängt an die Veränderung bei uns wahrzunehmen.
Die letzten 10 Tage (91 – 100): Wir haben es geschafft! In diesem Zeitraum haben wir uns eine neue Fähigkeit oder Gewohnheit angeeignet. Das Ergebnis aus dieser Transformation ist eine Veränderung unserer inneren Ordnung und somit auch eine Veränderung unserer Persönlichkeit. Wir haben nun die gewünschte Veränderung dauerhaft in unser Leben zu integriert.
Warum ist das so?
Innerhalb von 100 Tagen haben sich die meisten der ca. 100 Billionen Zellen erneuert und somit auch Step für Step gelernt, die alten Programme und Gewohnheiten zu überschreiben. Es wurden unglaublich viele neue Verbindungen von Nervenzellen im Gehirn gebildet. Es wurden bestimmte Areale dauerhaft stimuliert und es hat sich dadurch vergrößert. Bisher ‚untätige’ Zellen werden eingespannt, neue Zellen wachsen heran und Synapsen werden gebildet.
Wenn in diesem Zeitraum mehrfach Unterbrechungen stattfinden, fällt das ganze wie ein Kartenhaus in sich zusammen.
Sinnvoll ist es, einen festen Zeitpunkt bzw. –raum festzulegen. Damit fällt Dir die Verankerung leichter. Auch ein entspannter Umgang mit dem neuen Thema ist für den Geist hilfreich – ein zu verbissenes Herangehen löst eher Stress und Frust aus!
Mit dem 100-Tage-Plan schaffen wir es leichter die kritischen Momente zu meistern. Denn auch die Widerstände und Unannehmlichkeiten, mit denen wir auf dem Weg konfrontiert werden, gehören zu dem Lernprozess dazu und sind ein wichtiger Teil. Denn wir müssen uns unserem Ego stellen und reflektieren, warum es denn so schwierig erscheint die nächsten 10 – 30 Minuten einer bestimmten Sache zu widmen.
Damit Du gleich loslegen kannst, habe ich für Dich einen 100-Tage-Plan erstellt, den Du Dir gerne downloaden und ausdrucken kannst.
Ich wünsche Dir von Herzen viel Erfolg und Freude bei der Umsetzung und würde mich freuen, wenn Du mich mit schreibst, wie es geklappt hat.
Schön, dass es Dich gibt!
PS: und für 2 ganz schwierige Tage gibt es auch einen Joker, den Du einsetzten kannst 😉
Quelle: www.markteijgeler.nl & Zeitschrift “happi-body” 01/15